Aktienjunkie 
Faktor Zertifikate sind Hebelpapiere die Trader mit geringem Kapitaleinsatz schon kleine Kursbewegungen überproportional nutzen können. Dabei kann wie bei allen Hebelpapieren auf steigende und fallende Kurse gesetzt werden. Faktor Zertifikate sind dabei simpel gestrickt, der Faktor zeigt wie stark der Hebel ist.
Was sind Faktor Zertifikate?
Faktor Zertifikate sind Hebelpapiere, jedoch im Gegensatz zu Turbo Zertifikat ohne eine K.o. Schwelle. Zudem ist der Hebel über die ganze Laufzeit konstant und die Volatilität wie bei Optionsscheine spielt keine Rolle.
Warum Faktor Zertifikate eine tückische Sache sind
Viele fragen sich, warum das Zertifikat nach einem Verlust und einer Erholung zum Ursprungswert immer noch im minus ist. Die Erklärung ist einfach, der Schlusskurs des Vortages ist der Referenzwert des nächsten Tages. Dazu ein fiktives Beispiel:
- Faktor Zertifikat mit Hebel 10
- Basiswert Kurs 100 €
- Faktor Zertifikat Ausgabepreis 1,00 €
- Long Investition
Wir starten mit 1,00 € bei einem Basiswert von 100,00 € und einem Faktor von 10, setzen dabei auf steigende Kurse. Der Basiswert fällt im Laufe des Tages auf 95,00 €, dies entspricht ein Kursverlust von 5,00 %. Durch unseren Faktor von 10 sinkt unser Zertifikat um 50,00 % auf 0,50 €.
Am nächsten Tag schlägt der Kurs die richtige Richtung ein und steigt wieder auf 100,00 €, man denkt jetzt, dass das Zertifikat wieder beim Ausgabepreis sein sollte. Da haben Sie falsch gedacht und die tücken des Prozentrechnens nicht berücksichtigt.
Der Basispreis ist am nächsten Tag auf den Schlusskurs des Vortages, also 95,00 €. Der Kurs steigt auf 100,00 €, dies entspricht einer Kurssteigerung von 5,26 %.
Durch den Faktor 10 steigt unser Zertifikat um 52,6 %.
0,50 € + 52,6 % = 0,763 €
Wir haben ein Verlust von 0,237 € pro Zertifikat, obwohl der Basispreis wieder auf 100,00 € notiert. Um den Verlust auszugleichen vom Vortag, hätte der Basispreis um 10,0 % steigen müssen auf 104,50 €.
Wer nutzt Faktor Zertifikate?
Faktor Zertifikate werden von Anlegern genutzt, die am Kurs überproportional verdienen möchten. Dabei wird das Papier meistens nur für einen Tag gehalten, um die tücken des Prozentrechnens zu vermeiden. Das Zertifikat wird immer auf den Schlusskurs des Vortages berechnet.