Leerverkauf

Fremde Aktien zu verkaufen, um damit Geld zu verdienen, dann wird auch gerne vom Leerverkauf gesprochen. Was das ist und wie es genau funktioniert, darauf möchte ich in diesem Artikel eingehen.

Prinzip des Leerverkaufs

Das Prinzip des Leerverkaufs ist einfach, Sie denken eine Aktie ist zu hoch bewertet und rechnen mit einer Kurskorrektur in Richtung Süden? Dann können Sie natürlich mit Optionsscheinen oder Faktor Zertifikate von fallenden Kursen profitieren. Es jedoch auch möglich den Leerverkauf in Betracht zu ziehen.

Durch den Leerverkauf können Sie mit einem geringen Kapitaleinsatz Aktien verkaufen, da Sie diese nur ausleihen. Da kommt auch er Name her, Aktien verkaufen die geliehen sind, der eigene Bestand ist leer.

Der Gewinn beim Leerverkauf entsteht, in dem man Aktien zu einem hohen Kurs verkauft und zu einem günstigeren Kurs zurückkauft. Die Differenz abzüglich Leihgebühr ist der Gewinn des Leerverkäufers.

Als Kapital muss man dabei nur die Leihgebühr aufbringen. Verlust können entstehen, wenn der Kurs wider Erwarten steigt und man zu einem höheren Kurs zurückkaufen muss.

Der Aktienverleih wird dabei bis zu einem Stichtag befristet, bei dem die Aktien auf jeden Fall zurückgegeben werden müssen.

Die Leihgebühr bewegt sich dabei im Bereich von 1,5 bis 2,0 Prozent pro Jahr.

Fall Beispiele

Ein Leerverkäufer beschließt 1.000 Aktien von Unternehmen X zu einem Kurs von aktuell 150 € leerverkaufen. Dabei erhält er beim Verkauf 150.000 €. Da der Leerverkäufer diese 150.000 € nicht selber aufbringen muss, landet das Geld auf einem extra Konto und ist für den Verkäufer gesperrt. Das Geld ist somit zweckgebunden und wird nur für den Rückkauf der Aktien von der Bank freigegeben.

Positiver Verlauf

Die Aktie fällt nun auf 130 € und der Leerverkäufer beschließt seine 1.000 Aktien zurückzukaufen. Hierbei benötigt er 130.000 € und gibt die Aktie anschließend dem Verleiher zurück.

Somit entsteht ein Gewinn von 20.000 €, von denen noch die Leihgebühr in Höhe von 1,5 Prozent abgezogen werden. Das Geld vom extra Konto wird dem Leerverkäufer freigeben.

Negativer Verlauf

Die Aktie steigt im Verlauf auf 160 € und für den Leerverkäufer ist die Frist der Rückgabe gekommen. Somit muss er sich wieder eindecken und die Aktien zurückgeben. Für die 1.000 Aktien muss er nun 160.000 € aufbringen, da auf seinem Sperrkonto nur 150.000 € vorhanden sind muss die Differenz vom Leerverkäufer nachgeschossen werden. Die Leihgebühr von 1,5 Prozent kommt auf seinen Verlust noch obendrauf.

Fazit

Leerverkaufen ist heutzutage von jedem möglich und nicht so kompliziert wird man denkt. Jedoch ist eine eiserne Disziplin notwendig, um den Verlust nicht aus dem Ruder laufen zu lassen.

Es gibt viele Broker, die Aktien leerverkaufen, für Kleinanleger möglich gemacht haben.