Optionsscheine

Optionsscheine sind Hebelprodukte, wodurch man überproportional an Kursbewegungen beteiligt wird. Durch geringen Kapitaleinsatz können hohe Gewinne realisiert werden, aber auch ein Komplettverlust des eingesetzten Kapitals.

Funktion der Optionsscheine

Durch Optionsscheine erlangt man das Recht einen Basiswert, wie Aktien, Anleihen oder auch Währungen, Index und Rohstoffe, zu einem bestimmten Bezugsverhältnis bei einem vorher festgelegten Ausübungspreis innerhalb eines festgelegten Zeitraumes zu kaufen oder verkaufen.

Bei Optionsscheinen ist immer ein Emittent, der Herausgeber der Option, meistens Banken und andere Finanzinstitute notwendig. Da diese als Gegenpartei bei der Option fungieren, euer Wettgegner, wenn man es so nennen möchte.

Optionsscheine können während der kompletten Laufzeit gekauft und verkauft werden, wie normale Aktien. Jedoch ist es auch möglich den Optionsschein auslaufen zu lassen und die Option am Laufzeitende zu ziehen. In diesem Fall ist bei einer erfolgreichen Option, je nach Emittent eine Aushändigung der Ware, wie Aktien oder eine Auszahlung des Gewinns möglich. Man spricht bei der Aushändigung von europäischer Option und bei der Auszahlung von der amerikanischen Option.

Optionsschein – Kennzahlen

Basiswert

Ein Optionsschein bezieht sich immer auf etwas, wie Aktien, Indizien oder Rohstoffe. Der Basiswert ist der Bezug zum Optionsschein.

Bezugsverhältnis

Das Bezugsverhältnis gibt die Anzahl der Optionsscheine an, um den Erwerb einer Einheit des Basiswertes zu Erwerben.

Bezugsverhältnis von 0,1= 1:10 Es wird mit einem Optionsschein die 10-fache Menge des Basiswertes bewegt.

Bezugsverhältnis 0,01= 1:100 Es wird mit einem Optionsschein die 100-fache Menge des Basiswertes bewegt.

Ausübungspreis

Bezeichnet den zuvor festgelegten Preis zu dem der Basiswert am Stichtag gekauft oder verkauft werden kann.

Als Beispiel nehmen wir eine Kaufoption auch Call genannt.

Der Ausübungspreis ist mit 50,00 € festgelegt für 10.000 Aktien des Unternehmens X.

Ist der Aktienkurs der Aktie am Stichtag unter den 50,00 € ist die Option aus dem Geld, also wertlos. Ihr Geld wäre nun verloren.

Ist der Aktienkurs über 50,00 € ist die Ausführung der Option zu Ihrem Vorteil, a Sie die Aktie für 50,00 € kaufen dürfen statt dem aktuellen Kurs, bzw. wird Ihnen die Differenz ausbezahlt.

Ausbezahlung bei erfolgreicher Option: Bezugsverhältnis x (Kurs am Ende der Laufzeit – 50,00 €).

Also: 0,1 x (60,00 € -50,00 €) = 1,00 € je Optionsschein

Hebel (Omega)

Der Hebel (Omega) auch effektiver Hebel genannt, besagt um welchen Wert sich ein Optionsschein ändert, wenn sich die Aktie um 1 Prozent ändert.

Als Beispiel haben wir ein Omega von 10, der Kurs des Basiswertes sinkt um 1 Prozent, dadurch sinkt unser Optionsschein um 10 Prozent.

Aufgeld

Das Aufgeld zeigt dem Anleger, um wie viel Prozent teuer der Umweg über den Optionsschein ist im Vergleich zum direkten Erwerb der Aktie.

Implizite Volatilität

Diese Kennzahl zeigt die zu erwartende Schwankungsbreite des Basiswertes über die Restlaufzeit der Option.

Griechen

Delta

Das Delta drückt aus, um welchen Wert sich der Preis des Optionsscheins ändert, wenn sich der Kurs des Basiswerts um eine Geldeinheit ändert.

Theta

Das Theta drückt aus, um welchen Wert sich der Preis des Optionsscheins ändert, wenn sich die Restlaufzeit des Optionsscheins um einen Tag ändert.

Vega

Das Vega drückt aus, um welchen Wert sich der Preis des Optionsscheins ändert, wenn sich die Volatilität des Basiswerts um einen Prozentpunkt ändert.

Rho

Das Rho drückt aus, um welchen Wert sich der Preis des Optionsscheins ändert, wenn sich der risikofreie Marktzins um einen Prozentpunkt ändert.

Gamma

Das Gamma drückt aus, um welchen Wert sich das Delta des Optionsscheins ändert, wenn sich der Kurs des Basiswerts um eine Geldeinheit ändert.

Vor- und Nachteile Optionsscheine

Die Vorteile sind ein geringerer Kaufpreis im Vergleich zur Direktinvestition. Zudem sind durch Optionsscheine auch auf fallende Kurse Geld zu verdienen möglich.

Die Vorteile zu anderen Hebelprodukten sind Kursschwankungen können sich wieder ausgleichen, da nur der Stichtag zählt und keine K.o. Kriterien.

Die Nachteile sind durch den Hebel hohe Verluste, bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals möglich.

Optionsscheine Fazit

Optionsscheine sind praktische Finanzinstrumente für risikofreudigere Anleger. Es sind hohe Gewinne möglich, jedoch auch ein kompletter Verlust. Optionsscheine werden oft zur Depotabsicherung genutzt oder als eigenständige Anlagenstrategie.