Value Investing

Value Investing ist eine Anlagenstrategie bei der die Kaufentscheidung unter Beachtung von realwirtschaftlicher Gesichtspunkten steht. Dabei versucht man nach einer umfassenden Analyse den inneren Wert einer Aktie zu ermitteln. Der Analyseansatz beruft sich dabei auf die Fundamentalanalyse.

Woher kommt das Value Investing?

Der Begründer ist Benjamin Graham, der Mentor des bekannten Investors Warren Buffet.

Er fasste seine Strategie in einem Buch zusammen, das

Die Geheimnisse der Wertpapieranalyse: Überlegenes Wissen für Ihre Anlageentscheidung

welches bis heute als Standardwerk des Value Investing ist.

Im Buch wird das Konzept der Strategie behandelt, dabei wird die Sicherheitsmarge angesprochen, welche die Differenz vom inneren Wert und dessen Marktpreis darstellt. Sie soll das Risiko begrenzen. Dabei wird davon ausgegangen, dass der Marktpreis, welcher sich aus Angebot und Nachfrage ergibt, in naher Zeit an den inneren Wert einer Aktie anpassen muss. Somit ergibt sich die Chance Aktien, die unterbewertet vom Markt gehandelt werden, steigen und dem Anleger einen Gewinn bescheren.

Wie geht man vor?

Es wird auf dem Markt nach Einzelaktien gesucht, die unterbewertet sind. Dazu versucht man mit der Fundamentalanalyse den inneren Wert zu ermitteln. Auf die Fundamentalanalyse gehe ich weiter unten ein.

Da an der Börse viele Akteure unterwegs sind und auch beim alt bekannten Rat keine Emotionen in Entscheidungen einfließen zulassen. Ist der Mensch nicht immer dazu in der Lage in Finanzfragen Emotionslos zu agieren, dadurch entstehen an der Börse überkaufte oder unterkaufte Aktien. Also zu hoch bewertet im Kurs oder zu niedrig bewertet. Durch das Value Investing sucht man nach den zu niedrig bewerteten Aktien und kauft diese. Mit der Annahme, dass der Markt den inneren Wert eines Unternehmens nicht lange ausblenden kann, muss der Kurs sich an den inneren Wert anpassen. Dadurch entsteht der Gewinn bei diese Strategie.

Die Fundamentalanalyse

Den inneren Wert bestimmen und günstige Aktien kaufen, dass es funktioniert haben Warren Buffet und David Lynch gezeigt.

Mit der Fundamentalanalyse durchforstet man die Bilanzen des Unternehmens und nutzt einige wichtige Kennzahlen.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Das KGV ist die bekannteste Kennzahl. Durch das KGV ist ein Vergleich in derselben Branche möglich, so ist auf den ersten Blick erkennbar, ob die Konkurrenz besser aufgestellt ist.

Das KGV errechnet sich in dem man den derzeitigen Kurs mit den erwarteten Unternehmensgewinn dividiert. Ist der Wert niedriger als der branchenspezifische Mittelwert, gilt sie als günstig.

Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV)

Die Value Investing Theorie besagt, dass eine Aktie umso günstiger ist, je niedriger ihr KBV ist. Zudem entspricht ihr fairer Wert in etwa dem Buchwert.

Errechnen können Sie es, indem Sie den aktuellen Kurs durch den Buchwert der Aktie teilen.

Eigenkapitalquote (EKQ)

Das Verhältnis in Prozent des Eigenkapitals zum Gesamtkapital wird durch die Eigenkapitalquote angezeigt.

Eigenkapital / Gesamtkapital x 100 = Eigenkapitalquote

Je höher das EK, desto stabiler und unabhängiger ist ein Unternehmen, zudem ist die Kreditwürdigkeit höher für zukünftige Investitionen. Ein EKQ von über 40 % ist als gut anzusehen.

Gesamtkapitalrendite (GKR)

Durch diese Kennzahl wird die Profitabilität des Unternehmens eingeschätzt. Sie gibt an, wie ein Unternehmen das Kapital nutzt, um damit Gewinn zu erwirtschaften.

Gewinn + Zinsaufwand = erwirtschafteter Gewinn

(Erwirtschafteter Gewinn / Gesamtkapital) x 100 = GKR

Die Kennzahl sagt viel über das aktuelle Management eines Unternehmens aus, je höher die Quote , desto besser.

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)

Das KCV erhält man, wenn man den aktuellen Kurs einer Aktie durch den Cashflow je Aktie dividiert. In den Bilanzen eines Unternehmens sind viele verschiedene Faktoren wie Rückstellungen oder Abschreibungen enthalten, welche das Ergebnis des realen Geldflusses verfälschen. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Im Gegensatz zu dem KGV ist das KCV weniger anfällig für die Maßnahmen für Beschönigungen der Unternehmen. Es macht eine Aussage darüber, wie der Kurs eines Unternehmens in Relation zu ihrer Liquidität steht. Mit dem KCV kann die Entwicklung des Unternehmens bewerten werden. Als Maßstab für das KCV gilt sieben als Richtwert für eine faire Bewertung, da das KCV unter dem KGV liegt sollte.

Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV)

Die aktuelle Marktkapitalisierung im Verhältnis zum Jahresumsatz beschreibt die KUV. Das KUV wird für Unternehmen verwendet, die Verluste schreibt, da hier das Kurs-Gewinn-Verhältnis nicht anwendbar ist.

Mit diesem Buch wird die Unternehmensbewertung in vielen Fallbeispielen einfach erklärt. Ist nur zu empfehlen von mir.

Fazit

Das Value Investing eine alte, bekannte Anlagenstrategie. Sie hat in der Vergangenheit oft bewiesen, dass man mit dieser Gewinn erzielen kann. Warren Buffet wäre sonst nicht der drittreichste Mensch auf der Welt geworden.

Das Value Investing verlangt jedoch eine umfangreiche Analyse der Unternehmen und benötigt viel Ausdauer und Geduld. Es gibt Phasen an der Börse, wo man fast keine unterbewerteten Aktien findet. In solchen Momenten sollte man Geduldig auf seine Chance warten und weiter suchen.